Wachstumschancengesetz:
Ein neues Zeitalter für deutsche Unternehmen
Das Wachstumschancengesetz markiert einen wichtigen Meilenstein für deutsche Unternehmen und bringt zahlreiche Reformen mit sich, die die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der Wirtschaft stärken sollen. Besonders wichtig dabei ist die Einführung der E-Rechnungspflicht zwischen Unternehmen (B2B) ab dem 1. Januar 2025, die einen zentralen Bestandteil des Gesetzes bildet. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie daher alles Wissenswerte zum Wachstumschancengesetz und der E-Rechnungspflicht, deren Bedeutung für Ihr Unternehmen, zu Timelines und zu den Chancen und Vorteilen, die die neue Direktive für Sie bereithält.
Was ist das Wachstumgschancengesetz?
Ende März 2024 wurde das „Gesetz zur Stärkung von Wachstumschancen, Investitionen und Innovation sowie Steuervereinfachung und Steuerfairness“ – kurz Wachstumschancengesetz genannt – verkündet. Ziel des Gesetzes ist es, Unternehmen zum einen finanziell zu entlasten und zum anderen zu motivieren, finanzielle Mittel für Innovationen und neue Investitionen bereitzustellen.
Der Gesetzgeber erwartet sich davon eine verbesserte Liquidität von Unternehmen. Darüber hinaus soll das Gesetz dazu beitragen, Deutschland als Wirtschaftsstandort zu stärken und an die Anforderungen der modernen, digitalen Geschäftswelt anzupassen.
Unternehmen sollten in erster Linie von einer Vereinfachung des Steuersystems profitieren, da die Anhebung von Schwellenwerten und Pauschalen bürokratische Verfahren deutlich reduziert. Zudem stopft die Direktive Steuerschlupflöcher, fördert die Steuergerechtigkeit und modernisiert das Steuerrecht. Ein entsprechendes Maßnahmenpaket hierzu wurde von einer Initiative der EU-Kommission (VAT in the Digital Age – kurz ViDA) erarbeitet.
Die E-Rechnungspflicht im Wachstumschancengesetz
Im Wachstumschancengesetz ist die Pflicht zur Nutzung von elektronischen Rechnungen für in Deutschland ansässige B2B-Unternehmen verankert. Organisationen müssen demnach – unabhängig von Größe oder Umsatz – ab dem 1. Januar 2025 technisch dazu in der Lage sein, E-Rechnungen zu empfangen und zu verarbeiten. Für das Erstellen und Versenden wird Unternehmen allerdings eine Übergangsfrist gewährt.
Zur Erinnerung:Eine E-Rechnung bezeichnet eine Rechnung, die im strukturierten elektronischen Format ausgestellt, übermittelt und empfangen wird sowie elektronisch verarbeitet werden kann. Diese Rechnungen beruhen auf der Auszeichnungssprache Extensible Markup Language (XML) und sind vor allem für die maschinelle Verarbeitung der Rechnungsdaten gedacht. Sie werden erst mithilfe eines Visualisierungsprogramms für Menschen lesbar. E-Rechnungen existieren damit als reine XML-Dateien, wie etwa bei der XRechnung oder als hybrides Format wie beim ZUGFeRD-Standard. Sämtliche anderen Rechnungsarten, wie einfache PDFs, Word-Dateien oder E-Mail-Bodys, werden laut Gesetzgeber fortan als sonstige Rechnungen bezeichnet.
Die folgende Tabelle liefert Ihnen hier einen detaillierten Überblick über die kommenden Übergangsfristen:
Welche Chancen und Vorteile entstehen für Unternehmen?
Unternehmen kommen am Thema E-Rechnung über kurz oder lang also nicht vorbei. Aber das lohnt sich mit einem Blick auf die Vorteile und Chancen.
KostenoptimierungIn der schnellen und automatisierten Rechnungsabwicklung verbirgt sich das größte Potenzial, denn je nach Automatisierungsgrad lassen sich gut und gerne bis zu 80 Prozent der damit verbundenen Kosten einsparen.
Zugänglichkeit und MobilitätE-Rechnungen lassen sich einfach archivieren und in digitale Prozesse integrieren. Das erleichtert nicht nur die Suche, zusätzlich können E-Rechnungen überall und auf verschiedenen Geräten mit minimalem Aufwand bearbeitet werden.
EffizienzsteigerungDie Verarbeitung von Rechnungen ist ein besonders arbeitsintensiver Vorgang in der Unternehmensbuchhaltung. Indem dieser automatisiert wird, lässt sich der Zeitaufwand erheblich reduzieren. Manuelle Prozesse entfallen und Teams können sich verstärkt auf wertschöpfende Tätigkeiten konzentrieren.
Compliance und TransparenzE-Rechnungen lassen sich revisionssicher im Rahmen der Aufbewahrungspflicht archivieren und vor Verlust und Manipulation schützen. Unternehmen können so gesetzliche Vorschriften besser einhalten und profitieren von mehr Transparenz.
SicherheitVerschlüsselung und sichere Übertragungsprotokolle sorgen für einen hohen Schutz elektronischer Dokumente. Unternehmen gewährleisten damit den autorisierten Zugriff auf Informationen und verhindern die Manipulation durch Dritte während der Übertragung.
Umweltschutz und NachhaltigkeitMit digitalen Rechnungsprozessen reduzieren Unternehmen den Verbrauch von Papier, Aktenordnern, Druckertonern und weiterem Büromaterial. Das schont das Budget und trägt zudem zur Verpflichtung zur Nachhaltigkeit bei.
Welche Herausforderungen sind zu beachten?
Im Rahmen des Wachstumschancengesetzes und der E-Rechnungspflicht stehen Unternehmen allerdings auch vor einigen Herausforderungen – sei es technischer, organisatorischer oder rechtlicher Natur.
- Unternehmen müssen überprüfen, ob ihr System in der Lage ist, E-Rechnungen zu empfangen und zu verarbeiten. Dabei müssen unterschiedliche Standards wie ZUGFeRD oder XRechnung unterstützt werden.
- Die Einführung von E-Rechnungen erfordert eine Anpassung der gesamten Rechnungsverarbeitungsprozesse. Mitarbeitende müssen im Zuge dessen umfassend geschult werden.
- Datenschutz und -sicherheit sind entscheidend, um den Missbrauch sensibler Informationen zu verhindern. Dies gilt auch hinsichtlich der Risiken, die potenzielle Cyberangriffe mit sich bringen.
- Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie alle gesetzlichen Anforderungen erfüllen, die mit der E-Rechnungspflicht und dem Wachstumschancengesetz einhergehen. Dabei gilt es auch, flexibel zu bleiben, um schnell auf mögliche Änderungen reagieren zu können.
So unterstützt Sie unsere Software-Suite "esi.bau"
Mit einem effizienten ERP-System wie "esi.bau" und dem neuen Funktionsmodul E-Rechnung setzen Sie die E-Rechnungspflicht einfach, fristgerecht und rechtssicher um.
Viele Formate – ein ProzessMit "esi.bau" lassen sich sämtliche Rechnungen – egal, ob im strukturierten Format, als PDF oder übergangsweise auch noch auf Papier – empfangen und deren Daten zuverlässig im gleichen System und in der gleichen Art und Weise automatisiert verarbeiten. Auch die Lesbarkeit der E-Rechnungen im gesetzeskonformen strukturierten Format ist kein Problem. "esi.bau" macht sie für die Prüfung, Genehmigung und Zahlungsanweisung lesbar.
Automatisierung, OCR und KI Unternehmen profitieren von fortschrittlicher OCR-Technologie und KI-Funktionen. Daten können unter anderem aus den verschiedenen Rechnungsformaten ausgelesen und extrahiert werden. Eingabe- und OCR-Fehler lassen sich dadurch vollständig vermeiden. "esi.bau" verarbeitet zudem alle anderen Dokumente, die zum Rechnungsvorgang gehören, automatisch und zuverlässig, und das unabhängig vom Format.
Revisionssicheres Archivieren und Compliance Alle Rechnungen werden in einem sicheren digitalen Archiv gespeichert z.B. MS SharePoint oder DMS-System wie DocuWare. Für die Erfüllung der Aufbewahrungspflicht nach den GoBD sorgt u.a. unser Funktionsmodul DSGVO. Auch die Aufbereitung von Belegen für die Betriebsprüfung oder Analysen zur Prozessoptimierung sind ohne Aufwand problemlos möglich.
Schnelle und einfache IntegrationUnsere Software-Suite "esi.bau" lässt sich schnell und unkompliziert in bestehende IT-Systeme und Prozesse integrieren. Das erleichtert den Austausch von Rechnungsdaten und die Zusammenarbeit mit Steuerkanzleien.
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Fazit
Das Wachstumschancengesetz und die darin festgehaltene E-Rechnungspflicht sind als ein wichtiger Schritt hin zu mehr Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft in Deutschland angelegt. Vor allem Unternehmen profitieren von der Digitalisierung und Modernisierung des Rechnungswesens. Deshalb heißt es jetzt, technische, organisatorische und rechtliche Herausforderungen anzugehen, um die neuen Anforderungen rechtzeitig zu erfüllen. Mit der richtigen Strategie und einem starken Partner, der sie dabei unterstützt, profitieren sie damit von mehr Effizienz, deutlichen Kosteneinsparungen und Unterstützung bei der Einhaltung von Compliance-Richtlinien.
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